Bischof Oliver Gehringer
Wie einfach und schön könnte es sein:
Ein Volk, das unter einem Gott in Frieden lebt.
Das ist zumindest die Vision im Ersten Testament, wie wir es im Buch Ezechiel lesen können.
Nachdem ja alle Menschen in und durch Jesus erlöst worden sind, gilt diese Vision auch allen Menschen:
In Frieden miteinander zu leben unter einem Gott.
Dass diese Vision wahr wird, ist eine große Hoffnung, aber sehr unwahrscheinlich.
Zu viele unterschiedliche Religionen und vor allem Glaubensüberzeugungen gibt es, die trotz aller Versuche miteinander nicht kompatibel sind.
Nicht einmal unter den Christen ist es möglich, eine Einigkeit zu erzielen, von einer Einheit gar nicht zu reden.
Aber das achtsame, friedvolle Miteinander, ist jeder Religion aufgegeben.
Das heißt, einander als Mensch, als Geschöpf Gottes zu respektieren und zu achten.
Da, wo zu heiligem Kampf und „gerechtem“ Krieg aufgerufen wird, wo Menschen getötet werden, weil sie in den Augen der anderen ungläubig sind, da ist die Glaubensüberzeugung in eine falsche Richtung geraten.
Die Einsicht, dass jeder Mensch göttlichen Glanz in sich trägt, es eine Schöpfermacht gibt, die jedes Leben heiligt, muss immer wieder neu ins Bewusstsein gehoben, und jeden Tag neu eingeübt werden.
Danach zu trachten, ist Gabe und Aufgabe zugleich, wir sollten alles daran setzen, sie im Kleinen wie im Großen zu erfüllen! (BOG)